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Umfahrung Neubistritz – Sichtung geschützter Großtrappen am 19.6.2024

Ansiedlung der Großtrappe wäre Sensation – Umfahrung wäre damit nicht möglich

Direkt am Rande von Neubistritz, genau dort wo die Umfahrung geplant ist, sind schon letztes und vorletztes Jahr Exemplare der Großtrappe gesichtet worden.

Dieses Jahr im Juni war es wieder soweit. Ein Waldarbeiter hat seine Sichtung auf Video festgehalten. Die Videos sind eine Sensation. Die Großtrappe ist eine EU-weit geschützte Art. Der Bau einer Umfahrung in einem Brutgebiet der Vögel wäre sehr wahrscheinlich nicht möglich.

Kontakt mit EU-Beauftragten für den Schutz der Großtrappe

Rainer Raab, zuständig für die Großtrappe in Mitteleuropa freute sich sehr über die ihm zugesandten Videos der Großtrappen-Sichtungen in Tschechien bei Neubistritz. Er erklärt im Telefonat, dass die Großtrappe im Weinviertel geschützte Brutplätze hat, es aber bisher noch keine gemeldeten Sichtungen in dem Bereich um Böhmisch Kanada in Neubistritz gäbe. Die Großtrappe ist ein „Gewohnheitstier“ und würde sich gerne immer an den gleichen Plätzen zu Flugpausen niederlassen. Natürlich kann es da auch vorkommen, dass ein Brutpaar sich in einem neuen Gebiet niederlässt.

Die Sichtung sei jedenfalls in einer europaweiten Karte eingetragen worden. Was von uns zu beobachten sei, ist ob es weitere Sichtungen gibt und Anzeichen bestehen, dass sich ein Brutpaar in der Gegend niederlasse.

Das werden wir mit Freude tun. Und hoffen, dass die Natur ihren Lauf nimmt.

Obmann Jaromir Baros kämpft für die Erhaltung der Natur

Jaromir Baros ist der Obmann des Vereins „Wir schützen Böhmisch Kanada“ und in dieser Funktion auch hochmotiviert, nicht nur die Umfahrung um Neubistritz zu verhindern sondern ist auch einfach ein Naturliebhaber und Umweltschützer. Die Sichtungen der Großtrappen und die jetzt auch getätigten Aufnahmen der geschützten Tiere war für ihn eine weitere Bestätigung, dass dieser Naturraum „Böhmisch Kanada“ an der tschechisch/österreichischen Grenze geschützt werden muss.

Jaromir Baros ist aber auch ein Mann der Tat. Er hat die Videos sofort an die Abteilung für Umweltschutz des Südböhmischen Kreises, an die Agentur für Naturschutz und Landschaftspflege des Südböhmischen Kreises und an das Umweltministerium in Prag geschickt. Damit ist die Sache nicht nur in Neubistritz eine Sensation sondern – und das ist für den Kampf für die Erhaltung des Naturschutzgebietes viel wichtiger – offiziell an die zuständigen Stellen ergangen. Somit ist ein erster Schritt getan.

Österreich/Tschechische Zusammenarbeit wirkt. Wunder?

Die Sichtung der Großtrappe und die Tatsache, dass die Videos bei den zuständigen Behörden in Tschechien gelandet sind ist ein wichtiger Schritt in dieser gemeinsamen Sache. Die Klimabewegung Waldviertel konnte durch ihre Vernetzung mit Vogelexperten bis hin zum Mitteleuropabeauftragten für Großtrappen dafür sorgen, dass die richtigen und wichtigen Informationen ausgetauscht werden konnten.

Und dass sich auch die Vogelexpert:innen darüber gefreut haben war ein zusätzlicher schöner Aspekt in der Arbeit für Naturschutz und unseren Lebensraum. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wirkt, und wirkt vielleicht ja auch mal ein Wunder.

Vielleicht bringt ja ein Vogel die entscheidende Wende?

„Wie schön wäre es eigentlich, wenn nicht die üblichen politischen Auseinandersetzungen im Endeffekt den Umschwung bringen würden, sondern ein so wunderbarer Vogel wie die Großtrappe, der im gefährdeten Gebiet einfach eine Familie gründet.“ (Christian Oberlechner, für die Klimabewegung Waldviertel)

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